FAQ-Häufig gestellte Fragen zu Produkten

Fragen zu Kräutern

Kann ich Kräuter durchgehend füttern, wenn sie meinem Pferd gut tun?

Alle Kräuter enthalten pharmakologische Wirkstoffe, das ist ja einer der Gründe, warum man sie in der Pferdefütterung einsetzt. Das sorgt jedoch dafür, dass mit der Zeit eine Gewöhnung einsetzt, sodass die Wirkung nicht mehr zufriedenstellend ist. Deshalb hat es sich bewährt, Kräuter immer nur über einen begrenzten Zeitraum zu geben. Das entspricht auch dem Nahrungsaufnahmeverhalten in der Natur – hier fressen die Pferde auch nicht das ganze Jahr über dieselben Pflanzen, sondern je nach Vegetation, Jahreszeit, Klima und Bodenverhältnissen kann sich das Nahrungs- und damit auch Kräuterangebot stark verändern. Für die meisten Einzelkräuter und konzentrierten Kräutermischungen gilt, dass man sie maximal 4-6 Wochen geben sollte, danach sollte man eine Pause von mindestens 2 Wochen machen oder zu einer anderen Mischung wechseln. Breite Kräutermischungen kann man auch mal bis zu 8 Wochen geben, aber danach sollte auch hier eine Pause gemacht werden. Einige Kräuter darf man nur über sehr kurze Zeiträume geben, so sollte man z.B. Süssholzextrakt nie länger als 3 Wochen am Stück geben. Die kurweise Gabe sorgt bei den meisten Kräutern dafür, dass der Effekt stärker ist und besser anhält.

 

Mein Pferd frisst die Kräuter nicht, was tun?

Pferde, die Kräuterfütterung überhaupt nicht kennen, sind meist zunächst irritiert, wenn der Inhalt des Trogs nicht süss schmeckt, sondern vielleicht herb, bitter oder säuerlich. In diesen Fällen muss man das Pferd erstmal von seiner Zuckersucht „entwöhnen“, bis es wieder instinktsicher Kräuter auswählen kann. Am besten mischt man dafür das gewohnte, süsse Müsli zuerst mit möglichst zuckerarmen Heucobs, etwa im Verhältnis 1:1 – oder auch mehr Müsli, wenn es anders nicht akzeptiert wird. Über einige Wochen kann man dann die Müsli-Menge langsam reduzieren, bis das Pferd reine Heucobs frisst. Diesen kann man dann kleine Mengen Kräuter beimischen, um das Pferd an den neuen Geschmack zu gewöhnen. Mit der Zeit kann man die Heucobs dann immer weiter reduzieren und die Kräutermenge erhöhen und die Pferde gewöhnen sich daran, wieder verschieden Geschmäcker wahrzunehmen und auszuwählen, welche Kräuter ihnen gerade passen. In der Anfangszeit der Zuckerreduktion kann es dabei durchaus zu regelrechten Entzugserscheinungen kommen: Die Pferde können aggressiv oder übellaunig werden, die Mitarbeit verweigern, im Umgang schwierig oder auch depressiv oder sehr launisch werden. Diese Phase muss man mit viel Geduld überstehen und sich nicht dazu verleiten lassen, wieder über zuckerhaltige Futtermittel (Möhren, Äpfel, Leckerli) die Zuckersucht zu befriedigen. Nach einige Wochen legt sich das Verhalten und die Pferde sind anschliessend meist aufmerksamer, konzentrierter, weniger schreckhaft und „gespenstersehend“ und meist auch leistungsbereiter und ausdauernder. Der Zuckerentzug lohnt sich!

Aber auch wenn ein Pferd bisher keine zuckerhaltigen Futtermittel bekommen hat, kann es bei Kräutern oder bei allen neuen, unbekannten Futtermitteln die Nase rümpfen. Solche Pferde leiden oft unter unerkannten Magengeschwüren. Diese sorgen dafür, dass das Pferd ständig mehr oder weniger Bauchschmerzen hat. Nun lernen Pferde in freier Natur gutes von unverträglichem Futter zu unterscheiden, indem sie es fressen und es ihnen gut geht, wenn die Pflanzen essbar waren oder es ihnen schlecht geht (Bauchweh, Übelkeit...), wenn die Pflanze giftig war. Entsprechend lernen sie den Geschmack der unpassenden Pflanze mit der Übelkeit oder den Bauchschmerzen zu verbinden und fressen sie in Zukunft nicht. Hat ein Pferd aber aufgrund von Magengeschwüren ständig Bauchschmerzen, dann lernt es meist, dass alles, was „fremd“ schmeckt, eher nicht gefressen werden sollte, denn es könnte ja schlimmer werden. Das einzige, was immer gefressen wird, ist Heu, aber auch hier sind solche Pferde oft wählerisch und bevorzugen weiches, blattreiches Heu, verschmähen hingegen grobes, stängeliges Heu. Ausserdem können folgende Symptome auf Magengeschwüre hinweisen: Gurtenzwang, Sattelzwang, „kitzeliger“ Bauch, Aggression beim Berühren des Bauchs (Treten, Beissen, Abwehrverhalten), Gähnen, Leerkauen, Sand- oder Kotfressen, Holzbenagen, Pferd verschmäht Kraftfutter oder frisst das Kraftfutter sehr langsam, oft abwechselnd mit Heu, Pferd trinkt kaltes Wasser im Winter nur sehr spärlich, in kleinen Schlucken, mit grossen Pausen. In solchen Fällen sollte man zunächst das Magengeschwür therapeutisch angehen. Dazu gehört die Optimierung von Haltung und Fütterung, da auch Stress und lange Raufutterpausen (>4h) Magengeschwüre verursachen können. Und nur weil mir der tolle neue Aktivstall oder die geräumige Aussenbox so gut gefällt, heisst das nicht, dass mein Pferd in dieser Haltung keinen Stress hat. Dazu kann man therapeutisch das Abheilen der Magengeschwüre unterstützen. Gerne helfen wir Ihnen bei der Suche nach einem kompetenten Therapeuten, der Sie hier unterstützt. Sind die Magenprobleme abgeheilt, ist meist auch die Kräuterfütterung kein Problem mehr.

Sind Pferde (ohne Magengeschwüre) bereits an zuckerarme und kräuterreiche Fütterung gewöhnt, dann wählen sie oft sehr genau aus, welche Kräuter ihnen gerade passen und welche nicht – ganz so, wie sie es auch auf einer kräuterreichen Wiese täten. Bei einem so instinktsicheren Pferd kann man sich oft darauf verlassen, das Pferd wählen zu lassen. Kräuter, die gerade verschmäht werden, einfach in einem gut verschlossenen Behälter trocken und kühl aufbewahren, z.B. in einem trockenen Keller, im Küchen- oder Schlafzimmerschrank. Man kann sie dann regelmässig wieder anbieten und wird feststellen, dass das Pferd die Kräuter frisst, sobald sie für seinen Stoffwechselbedarf passen sind. Hier ist es nicht sinnvoll, das Pferd zu überlisten, indem man die Kräuter irgendwo untermischt oder mit süssen Futtermitteln wie Apfelmus oder Karottensaft mischt. Im Gegenteil gibt es nichts besseres, als ein gesundes, instinktsicheres Pferd, das seinen Bedarf selber einschätzen und die Futtermittel entsprechend aufnehmen kann. Müssen aus therapeutischen Gründen Kräuter doch mal verabreicht werden, die das Pferd eher nicht mag, dann kann man sie gut in eine Handvoll eingeweichte Esparsettencobs oder Heucobs einmischen. Einfach mit einer kleinen Menge anfangen und diese langsam steigern, dann klappt das meist sogar mit so unerfreulichen Geschmacksrichtungen wie Spirulina oder HeparKPU forte.

 

Kann ich Reste von Kräutern aufbewahren, wenn mein Pferd sie nicht ganz aufgebraucht hat?

Das geht ganz wunderbar. Am besten gibst du die Kräuter in ein gut verschlossenes Gefäss, damit keine kleinen, mehrbeinigen „Untermieter“ einziehen. Plastikdosen oder gut verschliessbare Plastikeimer eignen sich am besten. Auch ein sauberes Einweckglas kann man nehmen, dann solltest du das aber aussen mit Alufolie umhüllen, damit die Kräuter lichtgeschützt sind. Dann lagerst du die Kräuter bei Temperaturen zwischen 15 und 20 Grad, trocken und lichtgeschützt. Dafür eignet sich ein trockener Keller, aber auch ein Küchen- oder Schlafzimmerschrank kann ein guter Lagerort sein. So kannst du die Kräuter meist bis zu einem Jahr aufbewahren und in dem Zeitraum noch verfüttern.

 

Von einem Futtermittel habe ich noch einen ganz kleinen Rest zu viel. Kann ich das jetzt füttern?

Unter Fütterungshinweise beim jeweiligen Produkt findest du die maximal empfohlene Dauer der Fütterung.

 

Fragen zur Haltbarkeit

Wie lange sind die Futtermittel haltbar?

Die Haltbarkeitsdaten unterscheiden sich natürlich zwischen den verschiedenen Produkten. Das MHD (Mindesthaltbarkeitsdatum) ist dabei auf jedem Produkt vermerkt. Dabei ist zu beachten, dass es kein Verderb-Datum ist. Die Produkte sind also nicht automatisch mit Ablauf des Datums schlecht. Das MHD ist laut Gesetzgeber das Datum, zu dem das Produkt in jedem Fall die Eigenschaften aufweisen muss. So bauen sich in vitaminhaltigen Mineralfuttern die zugesetzten Vitamine langsam während der Lagerung ab. Zum MHD muss noch mindestens die deklarierte Menge enthalten sein. Die ist natürlich nicht am nächsten Tag verschwunden, es wird nur langsam immer weniger. Die Mineralien selber verderben jedoch nicht, sofern sie trocken gelagert werden. Dasselbe gilt für Kräutermischungen: auch hier bauen sich Wirkstoffe ganz langsam während der Lagerung ab. Ist die Kräutermischung also „überfällig“ heisst das nicht automatisch, dass sie schlecht ist, die Wirkung ist nur nicht mehr so ausgeprägt wie am Anfang – was man leicht durch eine etwas erhöhte Dosierung ausgleichen kann. Bei Futtermitteln ist es daher wie bei Lebensmitteln: Schau dir das Produkt genau an, rieche daran. Verderb ist meist gut feststellbar, weil das Produkt „anders“ riecht als gewohnt, sich die Konsistenz verändert hat oder weil sich Schädlinge, Pilzbefall oder ähnliches eingenistet hat. In dem Fall solltest du das Produkt entsorgen. Sieht es noch gut aus, riecht normal, fasst sich normal an? Dann ist meist nichts dagegen einzuwenden, dass du es noch verfütterst. Im Zweifelsfall kontaktiere uns bitte, wir helfen gerne weiter.

Fragen zu Inhaltstoffen

Warum enthält OKAPI-Schwefel Plus nur 34% Schwefel? Was ist der Rest?

Unser Schwefel Plus ist 100% reines Methylsulfonylmethan (MSM), also organisch gebundener Schwefel. Dabei ist das Schwefelatom an Sauerstoff und Methylreste gebunden. Die Summenformel ist entsprechend C2H6O2S. Analysiert man Ganze, dann kommt man auf 34% Schwefelatome und die übrigen 66% teilen sich auf in Kohlenstoff-, Wasserstoff- und Sauerstoffatome. Für die Fütterung ist es wesentlich zu wissen, dass es sich um reines MSM handelt, das Futtermittelgesetz möchte jedoch den Schwefelgehalt ausgewiesen sehen.

 

Was ist der Unterschied zwischen OKAPI-Vierjahreszeitenfutter und getreidefreiem Müsli?

Getreidefreie Müslis basieren in der Regel auf mehr oder weniger zerkleinertem Heu, dem dann andere Komponenten zugefügt werden, wie Apfeltrester (Rückstand aus der Apfelsaftproduktion), Karottenstücke etc. für eine geschmackliche Aufwertung sowie oft Mineralstoffe und Vitamine für eine entsprechende Rundum-Versorgung des Pferdes. Problematisch bei den meisten dieser Strukturmüslis sind vor allem die Faserlängen. So werden oft Faserlängen zwischen 1 und 5cm eingesetzt. Diese Faserlängen können von Pferden jedoch nicht gründlich gekaut werden. Sie sind zu kurz, um den normalen Raufutterkauprozess zu durchlaufen, aber zu lang, um richtig verdaut zu werden. Schluckt das Pferd solche Fasern ab, dann führt das im Dickdarm zu einer Veränderung der Peristaltik, die dafür sorgt, dass dieses Futter bis zu einer Woche im Dickdarm verbleibt. Das fördert das Entstehen von Fehlgärungsprozessen (Dysbiosen), die Ursache für eine Reihe von Stoffwechselstörungen sein können.

Beim Vierjahreszeitenfutter achten wir sorgfältig auf eine gut Dickdarm-verträgliche Faserlänge. Darüber hinaus ist enthält das Vierjahrenszeitenfutter verschiedene Kräutermischungen, die den Stoffwechsel immer passend zur jeweiligen Jahreszeit unterstützen. Pferde in freier Wildbahn fressen nämlich nicht das ganze Jahr hinweg nur Gras, sondern wählen sehr genau aus, welche Pflanzen oder -teile sie zu welchen Zeiten fressen. So lassen die meisten Pferde z.B. Brennnesseln über den Sommer stehen. Zum Herbst hin, meist gegen September, werden sie jedoch gerne genommen. Der Herbstfellwechsel stellt eine erhöhte Belastung für die Nieren dar und Brennnesseln werden auch in der Volksheilkunde traditionell als „harntreibende“ Pflanzen bei Nierenbeschwerden eingesetzt. Das Vierjahreszeitenfutter stellt den Pferden die zu den Jahreszeiten passenden Kräuter zur Verfügung, die auf unseren Weiden und Heuwiesen heute leider häufig nicht mehr zu finden sind.

Darüber hinaus verzichten wir bewusst auf zuckerhaltige Geschmacksstoffe wie Karotten, Apfeltrester oder Rübenschnitzel. Wir sind der Meinung, die Pferde sollen schmecken, was sie fressen und danach entscheiden. So kann es sein, dass die eine oder andere Sorte mal ungern gefressen oder nach der halben Zeit schon verschmäht wird. Dann passen die Kräuter nicht mehr und man kann sie gut verschlossen aufbewahren und zu einem späteren Zeitpunkt wieder anbieten. Meist werden sie dann wieder gerne genommen. Umgekehrt heisst das aber auch, dass Pferde, die „süsse“ Fertigfutter gewöhnt sind, das Vierjahreszeitenfutter anfangs oft nicht besonders mögen, da es nicht süss schmeckt. Es dauert erfahrungsgemäss etwa ein Jahr, bis diese Pferde „entzuckert“ sind und gerne und instinktsicher Futtermittel fressen, die ohne Zuckerzusatz auskommen.

imFUTTERSACK.ch führt OKAPI Vierjahreszeitenfutter noch nicht im Sortiment. Wir können es für dich bestellen. Bitte melde dich bei uns per Mail oder Telefon.

Fragen zu Kekse

Welcher OKAPI-Lieblingskeks ist den für welches Tier geeignet?

Jedes Pferd ist anders. Nicht nur hat jedes Pferd seine eigenen Vorlieben – manche sind regelrechte Schleckermäulchen, die nicht alles nehmen, andere die reinsten Staubsauger, wo man aufpassen muss, dass die Hand nicht gleich auch noch mitgefressen wird. Ausserdem haben verschiedene Pferde auch unterschiedliche Stoffwechselbedürfnisse oder manchmal auch schon –probleme. Die getreidehaltigen Sorten wie Hafer- oder Gerstenkekse sind eher für Sportpferde geeignet, welche die Energie aus dem Getreide auch gleich in Leistung umsetzen. Ausserdem vertragen die meisten Voll- und Warmblüter Getreide in der Regel gut. Bei allen anderen Pferderassen sollte man hier lieber vorsichtig sein. Die Kernigen Cracker sind „Kalorienbomben“ und vor allem für zu schlanke Pferde geeignet. Also Blütertypen, ältere Pferde oder solche, die aus schlechten Fütterungsbedingungen kommen. Die Clickerli Sorten sind durchweg getreidefrei und eher „mager“, sie eignen sich für Zirkuslektionen, Clickertraining oder besonders stoffwechselempfindliche Pferde, die dennoch die eine oder andere Belohnung bekommen sollen. Die „leichten“ Clickerli sind dabei auch für sehr empfindliche Pferde mit Neigung zu EMS, Insulinresistenz, Hufrehe oder ähnlichen Erkrankungen geeignet. Die Wiesenkekse sind hingegen die getreidefreie Alternative, wenn es ruhig etwas mehr auf einen Haps sein darf. Unsere Cranberry Kekse enthalten eine Kräutermischung, die das Immunsystem und die Atemwege unterstützt, während die Blaubeerkekse eine sehr magere Gräser- und Kräutermischung enthalten und Blaubeeren stabilisierend auf das Darmmilieu wirken. Ausserdem sind sie schön fest, sodass sie einem auch in der Jackentasche nicht gleich zerbröseln. Die Mineralkekse bieten sich vor allem in der Weidesaison oder in Offenstallhaltung an, wo die individuelle Mineralfütterung aus dem Kübel in der Gruppe eher problematisch ist – schnell wird der Kübelträger dort mal über den Haufen gerannt und das Futter landet im falschen Pferd. So ein Mineralleckerli ist dagegen auch in einer Gruppe einfach dem richtigen Pferd zugesteckt. Sie sind ausserdem fest genug für Jacken- und Hosentasche und somit auch für unterwegs, z.B. auf Wanderritten geeignet.

imFUTTERSACK.ch hat die Lieblingskekse noch nicht im Sortiment. Bist du daran interessiert? Lass es uns wissen unter shop@imFUTTERSACK.ch Danke!

 

Fragen zu Mineralfutter

Welches OKAPI-Mineralfutter für mein Pferd? 

Mit diesem Link gelangst du zu OKAPI. Du kannst Eckdaten zu deinem Pferd anklicken und findest so das passende OKAPI Mineralfutter für dein Pferd.

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Es ist nicht einfach komplexe Entscheidungen simpel darzustellen. Falls dein Pferd besondere Bedürfnisse hat, helfen wir gerne weiter. Unter Kontakt ist unsere Erreichbarkeit aufgelistet

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Pferde beziehen einen großen Teil ihres Mineralbedarfs aus ihrem Grundfutter, also Heu und Weidegras. Nicht immer aber sind alle Mineralstoffe in ausreichender Menge enthalten. Das kann stark variieren mit den Bodengehalten, aber auch mit dem Erntezeitpunkt und den Trocknungsbedingungen beim Heu sowie natürlich auch mit dem Bewuchs. Um Mineralmangelerscheinungen vorzubeugen sollte man daher regelmäßig ein gutes Mineralfutter anbieten, um gegebenenfalls Ungleichgewichte im Grundfutter auszugleichen.

 

 

Was aber macht ein gutes Mineralfutter aus?

Zum Einen die Tatsache, dass alle Mineralien und Spurenelemente enthalten sind, die der Organismus für einen reibungslosen Stoffwechsel benötigt. Denn da man ja nicht jeden einzelnen Heuballen analysiert, weiß man nie so genau, was eventuell im Mangel sein könnte. Darüber hinaus hat es sich bewährt, die Mineralstoffe in anorganischer Form anzubieten. Denn diese werden von spezialisierten Rezeptoren in der Darmwand erkannt und entsprechend nur nach Bedarf aufgenommen. Der Körper hat für alle Mineralstoffe Speicher, die in Zeiten guter Versorgung gefüllt und in Zeiten des Mangels geleert werden. Ist der Speicher für einen Mineralstoff gut gefüllt, dann wird dieser aus dem Nahrungsbrei gar nicht erst in größeren Mengen aufgenommen, sondern mit dem Kot zusammen ausgeschieden. Das vermeidet eine Überversorgung und damit Zusatzbelastung der Nieren.

Ganz anders bei der Gabe von organischen Mineralstoffen. Diese können im Darm nicht „vorsortiert“ werden. Bei einem nachgewiesenen Mangel, beispielsweise für Zink oder Kupfer, ist das durchaus sinnvoll, diesen Selektionsmechanismus „auszutricksen“, aber in einem Mineralfutter sorgen organische Mineralstoffe für eine erhebliche Zusatzbelastung von Leber und Nierenfunktion. 

Deshalb haben wir uns bewusst für die anorganischen Varianten entschieden, die von den Pferden ausreichend selektiert und verstoffwechselt werden können. Um eine Überversorgung zu vermeiden, haben wir uns außerdem bei fast allen Mineralfuttern (außer Mineralkonzentrat P) für die granulierte (G) Form entschieden. Hier müssen nur 2 % Melasse als Staubbinder zugesetzt werden, damit das Pferd bei der Fütterung keine Mineralstäube einatmen kann. Verglichen mit Zuckergehalten im Heu ist das eine überschaubare Zuckermenge, die pro Mahlzeit gegeben wird. Der extrem niedrige Melasse-Gehalt sorgt dafür, dass das Mineral nicht „lecker“ schmeckt, sondern tatsächlich nur „mineralisch“. So werden unsere Mineralfutter von den meisten Pferden nur nach Bedarf aufgenommen.

Wie füttert man OKAPI-Mineralfutter am besten?

Am besten füllt man sich eine kleine Menge in eine Plastikdose und hält diese seinem Pferd hin. Wenn es Mineralbedarf hat, darf es zwei bis drei Maulvoll davon nehmen, dann stellt man die Dose wieder weg. Wird die Dose vom Pferd hartnäckig ignoriert, kann man davon ausgehen, dass die Mineralspeicher voll sind und kann die Dose auch mal zwei bis drei Wochen im Schrank lassen, bevor sie wieder angeboten wird. 

Auch die Mineralleckschalen (G) enthalten keine Zuckerklebstoffe, sondern werden in einem speziellen Verfahren hergestellt, in dem die Ausgangsstoffe so miteinander reagieren, dass sie eine gipsartige Konsistenz bekommen. Dennoch sollte man die Mineralleckschalen anfangs nur unter Aufsicht anbieten, z. B. am Putzplatz oder während des Abmistens, damit sie nicht aus unerkanntem Mineralmangel oder Langeweile übermäßig frequentiert werden. Wird die Schale hartnäckig von allen Pferden ignoriert, kann man sie auch zur freien Verfügung im Stall stehen lassen und kann beobachten, wie der Mineralbedarf über das Jahr hinweg schwankt, abhängig vom Futter und von äußeren Belastungen wie Fellwechsel, Trainingspensum etc..

Was tun, wenn Dein Pferd über längere Zeit kein Mineralfutter fressen mag?

Dahinter könnte ein medizinischer Grund, wie z.B. Magenprobleme, liegen. Wir empfehlen Dir einen erfahrenen Therapeuten zu befragen. Melde Dich bei uns, wir helfen Dir gerne den passenden Therapeuten zu finden.

Nur die notwendigen Inhaltsstoffe in OKAPI Mineralfutter

Unsere granulierten Mineralfutter verzichten außerdem auf Trägerstoffe, die das Futter „lecker “ schmecken lassen. Wir verwenden als Trägerstoff Traubenkernmehl, daher riechen unsere Mineralfutter oft etwas nussig. Darüber hinaus verzichten wir bewusst auf den Einsatz von organischem Selen, Bierhefe und anderen Inhaltsstoffen, von denen wir der Meinung sind, dass diese nicht in die Ernährung von Pferden gehören. Wir sind bemüht, unsere Mineralfutter so zusammen zu stellen, dass die Pferde aus-reichend versorgt sind, ohne den Stoffwechsel zusätzlich zu belasten. 

Warum OKAPI- Mineralfutter krümelig (granuliert) sind

Als Pferdehalter ist man meist gewohnt, dass Mineralfutter in pelletierter Form oder als größere Brocken oder Riegel angeboten werden. OKAPI hat sich bewusst für die granulierte Form entschieden. Das sorgt dafür, dass man in der Rezeptur weniger Zucker / Stärke einsetzen muss, die ansonsten als „Klebstoff“ für den Pelletierungsprozess benötigt werden. Aus diesem Grund findet man in den meisten pelletierten Futtermitteln auch entsprechend stärkehaltige Komponenten wie Weizengrießkleie, Soja(extraktions)schrot oder andere Mühlennachprodukte. Wir können darauf komplett verzichten, was den Stoffwechsel des Pferdes entlastet. Der positive Nebeneffekt ist, dass die Pferde schmecken, was sie fressen und unsere Mineralfutter nur dann nehmen, wenn sie tatsächlich einen Mineralbedarf haben. Der Zusatz von 2% Melasse dient lediglich der Staubbindung (daher granuliert und nicht pulverig), damit die Pferde das Mineral beim Fressen nicht versehentlich einatmen.

Unsere granulierten Mineralfutter sind: 

OKAPI Mineralkonzentrat G S

OKAPI Mineral Pur G

OKAPI Junior Mineral

OKAPI Senior Mineral

 

Warum OKAPI kein organisches Selen verwendet

Organisches Selen (auch als Selenocystein, Selenomethionin oder Selenhefe deklariert) ist eine Aminosäure (Cystein oder Methionin), in der Schwefel (S) gegen Selen (Se) ausgetauscht wurde. Das klingt zunächst einmal nicht dramatisch. Es sorgt aber dafür, dass schon im Darm der natürliche Selektionsmechanismus für Mineralstoffe unterlaufen wird. Denn üblicherweise liegen Mineralien hier als anorganische Ionen vor und binden an ihre passenden Mineralionen-Rezeptoren. Nur wenn der Körper Bedarf an dem entsprechenden Mineral hat, wird es auch aufgenommen. Ein Mineral, das an eine Aminosäure, also an einen Eiweißbaustein gebunden ist, wird hingegen über die Aminosäurerezeptoren aufgenommen, da dem Körper vorgegaukelt wird, dass es sich um eine normal Aminosäure handeln würde. Bei den meisten organischen Spurenelementen endet dieser Weg dann in der Leber. Hier wird erkannt, dass ein Mineralstoff an die Aminosäure gebunden ist und diese damit „defekt" ist. Sie wird abgebaut und das Mineral über die Nieren wieder ausgeschieden. Nicht aber im Fall von organischem Selen. Denn hier ist das Selen ja an einer Stelle gebunden, wo auch sonst ein Mineral ist, nur ist dort sonst ein Schwefel zu finden. Der Körper kann das aber nicht wirklich auseinander halten. Das sorgt dafür, dass diese Aminosäuren im nächsten Schritt als Bausteine in körpereigene Eiweiße eingebaut werden. Schwefelhaltige Aminosäuren spielen dabei eine elementare Rolle in der Stabilisierung der Eiweiße. Diese können letztlich ihren Aufgaben nur nachkommen, wenn ihre 3D Struktur richtig hingefaltet und so auch stabilisiert wird. Dieser Stabilität wird erreicht, indem zwischen den Schwefel-Resten der schwefelhaltigen Aminosäuren über die Ketten hinweg so genannte Disulfidbrücken (=Zwei-Schwefel-Brücken) gebildet werden. Diese halten das Eiweiß in Form und geben ihm die notwendige Stabilität. Aus diesem Grund findet man auch besonders viele schwefelhaltige Aminosäuren in Hornstrukturen wie der Hufwand. Werden die schwefelhaltigen Aminosäuren aber ausgetauscht gegen selenhaltige Aminosäuren, wird also ein Selenomethionin statt eines normalen (schwefelhaltigen) Methionin eingebaut, können diese stabilisierenden Disulfidbrücken nicht ausgebildet werden. Das Eiweiß wird instabil und kann seiner Funktion nicht nachkommen. Das passiert tausendfach an den verschiedensten Stellen im Körper, da Eiweiße in jeder Zelle und für fast jede Funktion benötigt werden. Je länger und je mehr organisches Selen gefüttert wird, umso mehr reichert es sich auf diesem Weg im Gewebe an. Langfristig führt das zu Gesundheitsschäden. Diese sind vielfältig und können von instabilem Hufhorn über Haarverlust bis zu arthrotischen Veränderungen oder chronischen Atemwegsproblemen reichen. Auch Insulinresistenz (oft zu finden bei Pferden mit EMS oder Cushing Symptomen) sowie akute EOTRH stehen im Verdacht, mit einer Anreicherung von Selen im Gewebe in Zusammenhang zu stehen. Die Gesundheitsprobleme entstehen schleichend und können mit einem „Selenmangel" im Blutbild einhergehen, da es sich ja um eine Anreicherung und damit Überschuss im Gewebe und nicht im Blut handelt. Der Protein Turnover, als der Zeitraum, bis alle Eiweiße im Körper einmal ab- und wieder frisch aufgebaut ist, dauert etwa ein Jahr. So wird zeitverzögert das Selen aus den Eiweißen wieder freigesetzt und kann noch lange über die Gabe des organischen Selens hinaus Schäden anrichten. OKAPI hat sich daher bewusst für die Verwendung von anorganischem Natriumselenit in den Mineralfuttern und auch bewusst gegen das Angebot von Selenpräparaten entschieden. Anorganisches Natriumselenit kann vom Stoffwechsel dort eingesetzt werden, wo es benötigt wird, ohne in Bereichen angereichert zu werden, wo es potentiell Schaden anrichten kann.